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Samstag, 27. April 2024

Bericht vom Kreistreffen 2023

In diesem Jahr nutzten wir unser Kreistreffen auch gleich für einen Vereinsausflug. Wir trafen uns mit einer kleinen Gruppe von 12 Personen bereits am Donnerstag, den 07.09.2023 in Burgdorf im Gasthaus Haase. Dort begannen wir mit einem gemeinsamen Abendessen. Eine riesige Vesperplatte mit allen möglichen Köstlichkeiten wurde uns gereicht. Es gab selbstverständlich auch ein kleines Schlubberchen und der Abend war fröhlich und gemütlich. Am 08.09.2023 um 9.00 Uhr fuhr dann nach einem gemeinsamen Frühstück unser Bus von Burgdorf nach Lüneburg. Das Ziel, welches wir pünktlich um kurz vor 11.00 Uhr erreichten, war das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg. Schon immer hatten wir uns vorgenommen, das Museum einmal zu besuchen.

In diesem Jahr war die Gelegenheit günstig und wir ergriffen diese. 11.00 Uhr startete unsere Führung von gut 90 Minuten. Die Führung wurde von einem noch in Ostpreußen geborenen Landsmann durchgeführt. Er wurde in Nidden auf der Nehrung geboren. Das Museum ist sehr weitläufig. Hier steht zwar das Motto „Weniger ist mehr“ im Vordergrund, was die Exponate anbelangt, aber die Fülle der Informationen ist gigantisch. Sehr modern ist alles gestaltet, viel Technik wurde verbaut. So kann man die Tiere Ostpreußens mittels Knopfdruck hören. Auch auf Band gesprochene Zeitzeugenberichte findet man, die man sich mittels Kopfhörern anhören kann. Es gibt desweiteren Glaswände, auf denen Zeitzeugen erscheinen, die kommunizieren. Eingestaubt und altbacken ist dieses Museum nicht. Viel Zeit sollte man trotzdem mitbringen, denn es gibt viel zu sehen, zu lesen und zu hören. Wir haben in den gut 2 Stunden nur einen groben Überblick geschafft, obwohl wir alle 3 Ebenen abgegangen sind. Ich glaube, man kann hier einen ganzen Tag verbringen. Vor dem Museum befindet sich im Innenhof das Café Bernstein, welches wir sehr empfehlen können. Alle haben dort noch etwas Leckeres gefunden. Bei mir waren es Schmandwaffeln mit Apfelkompott. Auch RoteBete-Suppe, Hering, Königsberger Klops und andere Köstlichkeiten wurden verspeist. Um 15.00 Uhr ging es mit unserem Bus wieder zurück nach Burgdorf, wo wir gut gelaunt um 17.00 Uhr ankamen. So ein Gruppenausflug ist immer toll und verbindet.

Das eigentliche Kreistreffen startete dann um 19.00 Uhr mit dem traditionellen Matjesabend. Die Kreisvertreterin Viola Reyentanz begrüsste alle sehr herzlich. 32 Matjesesser waren gekommen, um mit uns in gemeinsamer Runde den Abend zu verbringen. Der Matjes war besonders lecker und alle konnten sich so richtig satt essen. An den Tischen wurde fröhlich plachandert und auch das ein oder andere Schlubberchen getrunken. Der Samstag begann mit dem Öffnen des Festsaals um 9.00 Uhr. Von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr fand dann bereits die erweiterte Vorstandssitzung im Nachbarzimmer statt. Aktuelles wurde besprochen und mitgeteilt. Der Saal füllte sich nun auch langsam. Bereits um 11.10 Uhr kam der bestellte Bus, der uns zum Gedenkstein in den Park bringen sollte. Als alle eingestiegen waren, fuhren wir los. Das Wetter an diesem Wochenende war herrlich, fast schon ein wenig zu heiss mit knapp über 30 Grad. Am Gedenkstein stellten wir einen Pflanzkorb ab und die Kreisvertreterin sprach zu uns. Sie betonte, wie schön es doch ist, dass wir noch immer so zahlreich hier am Gedenkstein stehen und Ostpreußen gedenken. Brunhilde Schulz verlas noch das Gedicht von Ingrid Koch – Heimat. Danach fuhr uns unser Bus zurück zum Gasthaus Haase.

Nun war etwas Zeit zum Plachandern, Mittagessen oder zum Ausruhen, bevor es um 14.00 Uhr mit der Mitgliederversammlung im Programm weiterging. Sehr aufmerksam folgten alle den Berichten der Kreisvertreterin, des Kassenwarts, der Kassenprüfer und der einzelnen Vorstandsmitglieder zum Thema Heimatblatt, Vortrag Schloß Steinort und zur künftigen Digitalisierung von Unterlagen. Heidi Pomowski erhielt die Silberne Ehrennadel der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil e.V. für Ihre Arbeit rund um das Fotoarchiv und die Vorstandsarbeit. Es wurden noch Termine bekanntgegeben und die Mitgliederversammlung endete um etwa 15.20 Uhr. Zeit war nun für ein Kaffeepäuschen. Frau Scheewe hatte extra für uns frischen Pflaumen-, Apfel- und Käsekuchen gebacken. Der Kuchen war sehr lecker, Ostpreußen lieben fruchtigen Kuchen. 16.00 Uhr startete das bunte Programm. Einige Gäste hatten etwas vorbereitet. Gedichte wurden vorgelesen, Geschichten verlesen, der ein oder andere Scherz gemacht und die neue Heimatreise vorgestellt.

Den restlichen Abend verbrachten wir dann fröhlich, mit viel Plachandern und Zusammensein. Sind wir uns doch wieder einig, dass wir mittlerweile eine grosse harmonische ostpreußische Familie sind. Da sind echte Freundschaften entstanden und man freut mich jedes Jahr riesig auf ein Wiedersehen. Ganz egal, ob es sich dabei um Ostpreußen, Ostpreußenkinder, Ostpreußenenkel oder Ostpreußenfreunde handelt. Ein Landsmann sagte zu mir, dass er sich so sehr freue, weil man so eng miteinander verbunden ist und so lieb miteinander umgeht. Das ist der Vorteil eines so gemütlichen Kreises von etwa 40 Personen. Mit Jedem kommt man ins Gespräch und für Jeden hat man Zeit. Man muss es geniessen und das tuen wir, denn auch unser Kreis wird leider alters- und gesundheitsbedingt von Jahr zu Jahr kleiner. Bis spät in die Nacht saßen wir bei sommerlichen Temperaturen gemeinsam draussen zusammen im Innenhof des Gasthauses. Sonntag stand dann auch um 9.00 Uhr die Öffnung des Festsaals auf dem Programm. So langsam kamen alle wieder zusammen, denn um 10.00 Uhr begann das Platzkonzert der Schützenkapelle Gehrden. 40 Jahre ist der Leiter schon bei den Kreistreffen der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil e.V. dabei. Etwa 45 Minuten spielte die Kapelle und es kam Stimmung auf. Nach einer kurzen Pause begann die Feierstunde um 11.00 Uhr. Die Ehrengäste, der Bürgermeister der Stadt Burgdorf Herr Pollehn mit seiner lieben Frau, der langjährige Freund der Kreisgemeinschaft Paul Rhode ebenso mit seiner lieben Frau und der Ehrenvorsitzende Siegfried Dreher wurden von der Kreisvertreterin Viola Reyentanz empfangen. Die Feierstunde startete mit der Begrüßung der Kreisvertreterin, gefolgt vom Grußwort des Bürgermeisters. Fortgesetzt wurde mit der Totenehrung durch Arnold Hesse. Zwischendurch spielte immer wieder die Schützenkapelle. Sie spielten auch das Ostpreußenlied, welches alle gemeinsam sangen. Inge Herz verlas sehr lebendig eine kleine Geschichte, die Mühle in Natangen von Ruth Geede. Brunhilde Schulz verlas ein Gedicht von Agnes Miegel – Es war ein Land. Viola Reyentanz beendete die Feierstunde mit den besten Wünschen für alle und einem Gedicht zum Thema Heimatdialekt. Zu guter Letzt sangen wir gemeinsam das Deutschlandlied, begleitet von der Schützenkapelle. Mit dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen endete unser diesjähriges Kreistreffen und wieder waren sich alle einig, dass es ein harmonisches Kreistreffen war, wie in einer grossen ostpreußischen Familie. Alle freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.

Anja Reyentan

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